Da man ja fast nicht mehr ohne Social Media auskommt, widme ich mich heute mal diesem Thema. Leider haben viele Leute noch nicht verstanden, dass sie sich im Internet (also im öffentlichen Raum) befinden, auch wenn sie zu Hause vorm PC sitzen und ihre Fotos/Videos in Sozialen Netzwerken teilen. Ich selbst bin ja mittlerweile auch auf Google+, Twitter und Facebook unterwegs. Xing verwende ich für meine beruflichen Kontakte.
Das erste was ich mache, wenn ich mich bei einem sozialen Netzwerk registriert habe, war die Privatsphäre Settings zu checken, damit nicht jedes Foto (wenn ich schonmal ein privates Foto poste) für jedermann zugänglich ist.
Vor allem bei den jüngeren Usern bemerkt man immer wieder die Kurzsichtigkeit der user im Bezug mit dem Umgang mit privaten Daten im Internet. Ein gutes Beispiel dafür sind immer wieder facebookparties, die ausarten und dann erst von der Polizei beendet werde, da sie dummerweise öffentlich geteilt wurden.
Weiter gehts dann mit dem teuflischen LIKE Button oder +1 oder was auch immer die unterschiedlichen Netzwerke anbieten, um den usern zu ermöglichen (den Werbefirmen) zu zeigen, was ihnen gefällt. Ein nettes feature dabei ist, dass dieser LIKE button ja auch auf allen möglichen Seiten eingebunden werden kann, damit user mit einem einfachen Mausklick eine Seite liken kann. Wenn man allerdings dauerhaft z.B auf facebook angemeldet ist und Seiten ansurft, die eben diesen Like button eingebunden haben, werden die Benutzerdaten samt der angesurften Seite an facebook übertragen. Es ist somit sehr einfach nachvollziehbar über welche Seiten man surft, solange man sich bei Sozialen Netzwerken (auch auf der normalen google Seite) nicht abmeldet.
Der für mich einzig positive Nebeneffekt dieser Überwachung ist, dass dadurch die Bannerwerbung immer besser auf mich abgestimmt wird und ich nicht mit unnötigen Werbungen überhäuft werde 😉
Viel schlimmer ist allerdings, welche privaten Infos in sozialen Netzwerken teilweise freigegeben werden. In der heutigen Zeit ist es teilweise kinderleicht sich bei jemandem einzuschmeicheln….da schaut man kurz mal auf facebook und weiss sofort welche Filme die Person mag, welche Musik gehört wird…..dass er/sie Strache wählt 😉 … und wo er/sie wohnt. Da ist es dann ein leichtes, das Vertrauen dieser Person zu gewinnen.
Im Bezug auf Erwachsene ist diese Thematik zwar auch nicht unbedingt banal, aber da auch Kinder Opfer werden können, sollte man sich meiner Meinung nach auch mit dem Thema auseinandersetzen, wenn man selbst keinen Account in sozialen Netzwerken besitzt.
Wenn Eltern keine Idee haben, was Soziale Netzwerke sind und wie sie funktionieren, können sie auch ihre Kinder nicht im Umgang mit diesen Medien unterstützen. Da dies aber die Zukunft ist, kann ich es jedem nur nahelegen sich ein bißchen mehr dafür zu interessieren.
Auch im Human Resources Bereich in Unternehmen werden Bewerber teilweise schon vorab in Sozialen Netzwerken abgecheckt, daher kann ein fahrlässiger Umgang mit privaten Daten auch hier zu Problemen führen.
Was viele auch nicht bedenken, ist die Tatsache dass manche Leute nicht wollen, dass sie Fotos denen sie abgebildet sind, nicht im Internet sehen wollen. Daher halte ich es so, dass ich immer zuerst frage ob es den Leuten recht ist, wenn ich Fotos von ihnen hochlade.
Kinder haben es da ein bißchen schwerer. Einige Eltern posten im mütterlichen/väterlichen Überschwang einfach jeden Furz des Kindes samt Foto im Internet und bedenken dabei nicht, dass die Daten eventuell auch in 20 Jahren wenn das Kind dann selbst erwachsen ist, noch auffindbar sind. Ich denke nicht, dass ich Glücklich wäre wenn mich jemand googelt und dann Babyfotos von mir findet.
Gerade in Zeiten, wo man täglich neue, brisante Infos zum Überwachungsskandal liest, sollte man darüber nachdenken, welche Daten man freiwillig ins Netz stellt. In unserer digitalen Welt bleibt ohnehin nicht mehr viel anonym, aber trotzdem sollte man zumindest versuchen, verantwortungsvoll mit Daten umzugehen.
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Da mein blog ja eher privater Natur ist, habe ich es unterlassen, ihn auf google indizieren zu lassen. Das heißt er sollte eigentlich nicht auf google auftauchen.
LG Wolle